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Was ist ein EAN Code?

Ein EAN-Code oder auch GTIN ist eine simple Möglichkeit für Unternehmen, ihren Produkten eine Nummer zuzuschreiben, damit präzise Zuordnung vorausgesetzt ist.

Diese Kennzeichnung für Handelseinheiten funktioniert international im (Online) Handel, vor allem für Online Marktplätze wie Amazon.de. Für Amazon ist eine EAN-Nummer sogar Voraussetzung für den Verkauf.

Außerdem ist der Verwaltungsaufwand für das Unternehmen oder den Hersteller selbst einfacher, da die GTIN international gültig ist. Die einheitlichen EAN Codes sind also Kennzeichnungen für Produkte und erleichtern nicht nur Verwaltung, sondern auch Bestellprozesse.

EAN oder GTIN? Und wofür stehen die Abkürzungen?

Die Abkürzung EAN bedeutet also European Article Number und wurde im Jahr 2009 in GTIN Global Trade Item Number umbenannt. Die frühere Bezeichnung der Artikelidentifikationsnummer EAN blieb seitdem aber weitgehend in Verwendung.

Wie viele Ziffern bzw. Stellen hat eine EAN/GTIN?

Die Nummer setzt sich zusammen aus 8 oder 13 Ziffern, es wird also unterschieden zwischen GTIN-8 und GTIN-13.

Der Einsatz der achtstelligen bzw. dreizehn stelligen GTIN ist ganz einfach: Vor allem für Artikel, die eher klein sind, werden gerne 8 statt 13 Ziffern verwendet. Folgende Regel macht die Entscheidung leicht: Würde der Barcode mit 13 Stellen mehr als ein Viertel der Fläche des Produkts abdecken, wird zu dem 8-stelligen Code tendiert.

Der längere Strichcode wird auf Waren wie Lebensmitteln oder Elektronikgeräten, Schreibwaren oder Kleidung angebracht.

Was steckt in der EAN?

Wie schon erwähnt, kann eine European Article Number acht bis dreizehn Ziffern beinhalten.

Folgende Zusammensetzung gilt für eine 13-stellige EAN:

Die Ziffern 1 bis 3 sind der Ländercode. Für Deutschland ist das 400 bis 440. Durch dieses Präfix erkennt man schnell, aus welchem Land die EAN der vorliegenden Ware kommt. Allerdings gibt es auch Ausnahmen, in denen Zahlen außerhalb der genannten Nummern deutsche Produkte zuordnen. 

Wichtig für das Länderpräfix ist, dass es sich hier nicht um eine Länderkennung handelt, sondern rein als Kennung für lokale GS1-Organisationen funktioniert. Das bedeutet, ein deutscher Händler kann ein gültiger EAN-Code auch über eine nicht deutsche GS1 Gruppe erwerben, zum Beispiel wenn es lukrativer für das Unternehmen ist.

Darauf folgt die sogenannte Unternehmensnummer, sie kann aus 4 bis 6 Ziffern zusammengesetzt werden. Das Länderpräfix und die Unternehmensnummer werden zusammen auch Basisnummer genannt. Demnach stellt die Basisnummer also 7 bis 9 Ziffern dar.

Diese festgelegte Zahlenfolge wird von der GS1-Gruppe oder GS1-Germany GmbH verwaltet und vergeben. Diese Gruppe ist ein Netzwerk aus NPOs (Non-Profit Organisations) und arbeitet international und unternehmensübergreifend.

Als Hersteller beantragt man bei der GS1 Germany gebührenpflichtig eine Global Location Number, also eine GS1-Basisnummer. Mit dieser kann ein Produkt den lokalen GS1-Organisationen zugeordnet werden.

Darauf folgt eine Nummer aus 3 bis 5 Ziffern mit Artikelbezug, die Artikelnummer. Diese wird durch das Unternehmen vergeben. Je weniger Zifferns die Basisnummer hat, desto mehr Ziffern und dadurch also Artikelnummern und EANs können von einem Unternehmen erstellt werden.

Die letzte Ziffer des Strichcodes wird Prüfziffer genannt. Sie überprüft ob die gesamte EAN formal korrekt zusammengesetzt wurde.

Bei einer 8-stelligen EAN kann der Ländercode 2 bis 3 Stellen haben. Darauf folgt die Artikelnummer mit 4 bis 5 Ziffern und die letzte Ziffer als Prüfstelle wie gehabt mit einer Ziffer.

Andere Ausnahmen bezüglich der EAN findet man beispielsweise bei Büchern oder Zeitschriften, die die zusätzliche Kennzeichnung ISBN oder ISSN benötigen. Auch Lebensmittel in Supermärkten zum Beispiel können spezielle Instore-Artikelnummern haben.

 

Wie wird der EAN Code verwendet?

Praktisch an dem EAN Barcode ist, dass jede dieser Nummern nur ein einziges mal vergeben wird. So erlaubt es die Nummer, ein Produkt international zu finden und zu identifizieren.

Die EAN erscheint in Form eines maschinenlesbaren Codes, der durch Scanner decodiert werden kann. Angebracht wird der EAN Strichcode auf dem Artikel oder der Artikelverpackung. So kann der Code von einem Barcode-Scanner zum Beispiel an der Kasse eingelesen und und ohne großen Zeitaufwand identifiziert werden.

Auch ohne einen solchen Kassenscanner können EANs decodiert werden. Online gibt es sogenannte EAN-Suche Tools, die es uns erlauben, kostenlos nach einer EAN oder GTIN zu suchen und Produkte zu identifizieren. Das funktioniert auch mit passenden Apps für Smartphones.

Das Erwerben von EANS (für Amazon)

Für Amazon gilt: nur mit einer validen EAN kann das Produkt auf Amazon.de verfügbar gemacht werden.

Da die GS1 Germany EAN-Pakete zu meist hohen Preisen erstellt und vergibt, gibt es verschiedene Anbieter, die nur einzelne EAN-Codes unter anderem für den Gebrauch auf Amazon verkaufen. Vor allem für Händler, die gerade erst anfangen, auf Amazon Waren zu verkaufen oder auch für kleinere Unternehmen scheint das eine profitablere Möglichkeit für den Erwerb von EAN-Nummern darstellen.

Hier sollte man allerdings nicht unüberlegt handeln. Nur EANs, die durch die GS1 vergeben werden, können garantieren, dass kein anderes Produkt mit herausgegebener Nummer assoziiert wird.

Das soll heißen: einige dieser anderen Anbieter könnten die EAN, die sie verkaufen, schon für andere Produkte verwendet haben. Somit würde es sich um Codes handeln, die schon für andere Firmen registriert sind. 

Das kann zu Komplikationen sowohl für den Händler oder das Unternehmen selbst, als auch für die Verwendung auf Amazon führen. Folgen können zum Beispiel sein, dass Ware von Amazon gelöscht wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen: die GTIN Nummer ist eine wichtige Komponente für den Verkauf von Waren und ist oft sogar Voraussetzung. Das klingt erstmal schlecht, ist es aber nicht.

Die international gültige Nummer bringt nur Vorteile für den Hersteller: Verwaltung, Organisation, Zuordnung und Bestellvorgänge werden durch die European Article Number vereinfacht.