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Wo kann ich ohne eigenen Shop online verkaufen?

 

Das Internet als Online Marktplatz und Verkaufs-Plattform hat sich neben dem stationären Handel in den letzten Jahren und Jahrzehnten etabliert und in vielen Bereichen bereits die Vormachtstellung übernommen. Von einem einfachen Trend zu sprechen ist demnach schon lange nicht mehr angemessen. Für viele Unternehmen gilt es deshalb, diese Entwicklung nicht zu verschlafen und dementsprechend Produkte und Dienstleistungen im Internet für Kunden erwerbbar zu machen. Der offensichtlichste Weg die eigenen Produkte im Internet anzubieten, ist durch die Erstellung einer eigenen Homepage und einem dementsprechenden Shop. Es gibt aber auch weitere Möglichkeiten, wie Sie ohne eigenen Shop online Produkte anbieten können.

 

Diese Möglichkeiten werden im Folgenden aufgezeigt. Wir erklären welche Marktplätze sich besonders eignen und zeigen auf, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um Produkte online über diesen Weg zum Verkauf anbieten zu können.

 

Online Verkaufen – Die beliebtesten Plattformen

 

Zunächst definieren wir die wichtigsten Online-Plattformen im deutschsprachigen Raum. Dabei spielen nicht nur große, breit aufgestellte Verkaufsplattformen, sondern auch Verkaufsplattformen für sogenannte Nischenprodukte eine wichtige Rolle. Je nach Angebot können demzufolge verschiedene Marktplätze geeignet sein.

 

  1. Amazon

 Amazon muss hier als größter und dominantester Player genannt werden. Von unzähligen Anbietern und Kunden genutzt, erlaubt Amazon detaillierte und Keyword-basierte Suchanfragen. Ein Produkt kann also ganz gezielt auf der Plattform platziert werden, um der gewünschten Zielgruppe angeboten zu werden. Amazon bietet einen professionellen Online-Shop und übernimmt je nach Wunsch sogar die Einlagerung und den Versand der Produkte. Artikel verkaufen per Amazon hat den Vorteil, dass es bezüglich der Produkte keine Einschränkungen gibt. Das bedeutet, dass von Kleidung über Lebensmittel bis hin zu elektronischen Geräten alles  über die Plattform vertrieben werden kann.

 Amazon erhebt auf ihre Dienste eine monatliche Grundgebühr. Diese variiert, da Amazon Ihnen zwei verschiedene Konten anbietet:

  • Basiskonto: Wenn Sie weniger als 40 Produkte im Monat via Amazon verkaufen, wird pro Artikel 0,99 Euro plus eine prozentuale Verkaufsgebühr erhoben.
  • Professionelles Verkäufer-Konto: Bei der Wahl dieses Kontos wird hingegen eine monatliche Grundgebühr von 39 Euro sowie eine prozentuale Verkaufsgebühr für Sie als Verkäufer fällig.

 Amazon lässt Ihnen diesbezüglich je nach Verkaufsvolumen und Präferenzen die Wahl. Somit ist die Plattform sowohl für professionelle als auch private Verkäufer äußerst interessant.

 

  1. eBay & eBay Kleinanzeigen

 Nicht weniger bekannt als Amazon ist eBay, wobei diese Plattform nicht zwangsläufig für den gewerblichen Vertrieb von Produkten erstellt wurde. Ursprünglich fungierte eBay als Auktionsplattform zwischen Privatanbietern und Interessenten. Erst im Verlauf der Zeit entwickelte es sich auch zu einer Plattform, die auch von gewerblichen Anbietern genutzt wird. Ebenso wie Amazon, glänzt auch eBay mit einem vielfältigen Angebot. Sowohl als privater Verkäufer, als auch als professioneller Händler bietet eBay demnach viele Verkaufschancen.

 eBay bietet die Möglichkeit einen Shop erstellen zu lassen. Hierbei gibt es, ähnlich wie bei Amazon, eine Abstufung bezüglich der zu zahlenden Gebühren und folglich der Möglichkeiten der einzelnen eBay Shop Varianten. Diese Abstufung orientiert sich nicht wie bei Amazon an verkauften Artikeln, sondern man kann zwischen Monats-, Jahres- und Gesamt-Jahresabonnement entscheiden. Der Basis-Shop kostet 39,95 Euro im Monat, der Top-Shop 79,95 Euro im Monat und der Premium-Shop 299,95 Euro monatlich. Je nach Verkäufer, angebotenen Produkten, Verkaufsvolumen und gewünschten Optionen bieten sich demnach unterschiedliche Varianten eines eBay Shops an.

 Zugehörig zu eBay ist auch die Plattform eBay Kleinanzeigen. Hierbei handelt es sich um das reichweitenstärkste Online-Angebot in Deutschland. eBay Kleinanzeigen hat sich, wie der Name bereits verät, auf private Verkäufe spezialisiert. Durch das große Verkaufspotential aufgrund der schieren Masse an potentiellen Käufern ist die Seite allerdings auch für Verkäufer mit unterschiedlichen Hintergründen interessant.

 

  1. Etsy

 Kommen wir zu den weniger bekannten, aber keineswegs uninteressanteren Verkaufs-Plattformen. Etsy hat gerade in den letzten Jahren ein unwahrscheinliches Wachstum erfahren und ist dabei der eigenen Linie treu geblieben. Die Plattform hat sich auf das Verkaufen von kreativen und handgefertigten Produkten spezialisiert und wird hier stellvertretend für Plattformen genannt, welche sich einer bestimmten Nische verschrieben haben. Diese Spezialisierung ist der entscheidende Unterschied zu den beiden bereits vorgestellten Online Marktplätzen. Trotzdem ist Etsy eine echte Alternative zu eBay und Amazon.

 Etsy hat bezüglich der eingestellten Produkte zwei Ausschlusskriterien. Etsy positioniert sich als ein Marktplatz, welcher besonders für Händler attraktiv ist, die ihre Produkte als Hobby herstellen und sich quasi nur etwas dazu verdienen möchten. Etsy macht daher die Vorgabe, dass angebotene Produkte selbst hergestellt und zur Kategorie kreativer Vintage-Artikel zugerechnet werden können. Darüber hinaus gibt es aber keine Einschränkungen.

 Etsy hat das Prinzip, dass bereits das Einstellen von Produkten mit einer Gebühr von 0,17 Euro je Artikel berechnet wird. Pro verkauftem Artikel bekommt Etsy fünf Prozent des Verkaufspreises inklusive Versandkosten. Bei Bestellungen über die eigene Zahlungsmethode behält die Plattform 0,30 Euro pro Artikel und vier Prozent als Bearbeitungsgebühr.

 

Online verkaufen – Verkaufsplattformen im asiatischen Raum

Die bisher vorgestellten Online Marktplätze sind zwar international bekannt, jedoch gibt es auch einige Plattformen, die nur in bestimmten Regionen und Ländern genutzt werden. Dadurch lassen sich neue Märkte erschließen. Besonders die Erschließung des asiatischen Markts ist abhängig vom Erfolg auf den dortigen Plattformen, weshalb diese im Folgenden vorgestellt werden.

  1. Rakuten

 Fernab von Amazon, eBay und weiterer bekannter Verkaufsplattformen hat sich Rakuten, als japanische Plattform, bereits seit dem Jahr 1997 etabliert. Im Gegensatz zu Amazon verkauft Rakuten nicht selbst, sondern bietet Ihnen als Händler die Möglichkeit, einen eigenen Webshop zu eröffnen, in dem Sie dann Produkte verkaufen können. Ähnlich zu Amazon wiederum sind Ihnen, was die Produktvielfalt angeht, keine Grenzen gesetzt. Von technischen Utensilien, über Lebensmittel bis hin zu Kleidung kann alles auf der Seite angeboten werden.

 Rakuten bietet ähnlich wie Amazon eine Vielzahl an weiteren Diensten, die vor allem der Kundenbindung dienen. Dazu gehört beispielsweise auch ein Streaming-Dienst. Zudem hilft Ihnen die Verkaufsplattform bei unterschiedlichen Zahlungslösungen und übernimmt sogar das Risiko, falls es zu Zahlungsschwierigkeiten kommt. Für diesen Service zahlen Sie als Händler eine monatliche Gebühr sowie eine Provision für jedes Produkt, das verkauft wird.

  1. Alibaba

Die bekannteste und größte asiatisch-stammende Verkaufsplattform ist bei weitem Alibaba. Die 1999 gegründete Seite ist im europäischen Raum noch relativ unbekannt, für den Erfolg eines Unternehmens, das ohne eigenen Online Shop in Asien die eigenen Produkte vertreiben will, ist die Plattform aber unabdingbar. Alibaba gehört zu den größten Onlinemarktplätzen im Bereich Business-to-Business Handels- und Kommunikationsplattformen für Unternehmen (B2B).

 Die große Produktpalette des Marktplatzes lockt zudem mehr und mehr Nutzer an. Mittlerweile wird die Seite von über 50 Mio. Nutzern wahrgenommen. Es bietet sich also auch für europäische Unternehmen ein großes Verkaufspotential. Alibaba ist zudem aus verschiedenen weiteren Gründen eine so beliebte Plattform. So kann man hier als Händler die Seite mit eigenen Produkten individualisieren und auf das eigene Markendesign abstimmen. Das kommt einem eigenen Online Shop schon sehr nahe. Alibaba ist zudem kostenlos, hat dafür allerdings die Beschränkung, dass nur 50 Artikel gleichzeitig von einem Verkäufer eingestellt werden können. Eine einfache Bedienung sowie die sichere Bezahlung der Waren oder Produkte mithilfe des eigens entwickelten Bezahldienstes Alipay, egal ob in Us Dollar, Euro oder Yen, machen die Plattform zudem zu einem leicht zugänglichen Marktplatz.

Fazit

Wir haben Ihnen im Verlauf des Artikels die verschiedensten Möglichkeiten aufgezeigt mit derer Hilfe Ihnen die Welt des Online Handels auch ohne eigenen Shop offen stehen. Produkte verkaufen im Internet ist schon lange kein Hexenwerk mehr und entspricht mittlerweile in vielen Branchen und für viele Anbieter dem Standard. Ein Einstieg ohne Online Shop ist da mittlerweile eine komfortable Option, um an diesem Markt aktiv teilzunehmen. Hierbei gilt es, den richtigen Marktplatz für das eigene Produkt und die eigenen Angebote zu wählen. Die Wahl ist abhängig von verschiedenen Komponenten. Dazu zählen:

  • Verkaufsvolumen: Alibaba ermöglicht dem Verkäufer nur 50 Produkte gleichzeitig einzustellen. Amazon wiederum erhebt eine höhere Gebühr, wenn mehr als 40 Artikel im Monat verkauft werden.
  • Produktkategorie: Während eBay, Amazon, Rakuten und Alibaba eine große Vielfalt an verschiedensten Produktarten und -kategorien anbietet, haben sich Sparten-Plattformen, wie Esty auf eine bestimmte Nische fokussiert. Potentielle Verkäufer müssen den Anforderungen entsprechen, um auf diesen Seiten ihre Ware vertreiben zu können.
  • Gebühren: Die meisten Plattformen erheben Gebühren auf eingestellte und verkaufte Artikel. Dazu kommen häufig Grundgebühren, welche an verschiedene Pakete der einzelnen Plattformen gebunden sind. Je nach Produktvolumen, gewünschtem Online Marketing auf dem jeweiligen Marktplatz und weiterer Angebote der Betreiber (Streaming, Newsletter etc.) unterscheiden sich die Pakete im Preis.

 Wählen Sie die für Ihre Ansprüche richtige Verkaufsplattform. Diese Wahl kann entscheidend dazu beitragen wie erfolgreich Ihre Produkte und Angebote im Internet vertrieben werden können. Sie können neue Märkte erschließen, Kundenpotential ausschöpfen welches für Sie vorher nicht erreichbar war und neben dem stationären Handel weitere Verkaufskanäle eröffnen.

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