Was ist eine GTIN Nummer?
Die GTIN Nummer steht für die Abkürzung Global Trade Item Number. Es ist also eine Identifikationsnummer, die der weltweiten eindeutigen Identifizierung verschiedener Produkte und Dienstleistungen dient.
Mit der Vergabe dieser eindeutigen Identifikationsnummer werden für alle Unternehmen weltweit einheitliche Standards geschaffen. Vergeben und verwaltet wird die GTIN Nummer zum Beispiel von der GS1 Germany GmbH (Global Standards One).
Unterschiede zwischen EAN und GTIN
Die GTIN Number ist allerdings nur eine Weiterführung beziehungsweise Neugestaltung eines alten Systems.
Bis 2009 galt die sogenannte European Article Number, auch bekannt unter dem Begriff EAN. Dieser EAN Code ist also eine Identifikationsnummer speziell für Europa. Die EAN Nummer wurde dann von der GTIN abgelöst wurde.
Für die globale Vereinheitlichung hat man dann das neue System geschaffen. Somit wurde aus EAN GTIN.
Die GTIN Nummer kommt überall zum Einsatz, wo automatisch erfasste und verarbeitete Produkte weltweit gekennzeichnet werden müssen.
Wie ist die GTIN Nummer aufgebaut?
Üblicherweise besteht die Global Trade Item Number GTIN aus 13 Ziffern und setzt sich folgendermaßen zusammen:
- An erster Stelle kommt eine Länderbezeichnung, wobei jedes Land eine eigene Zahlenkombination besitzt.
- Darauf folgt die Betriebsnummer des jeweiligen Unternehmens.
- Als Nächstes kommt die individuelle Artikelnummer des Produkts.
- Ganz am Schluss steht noch eine Prüfziffer.
Für sehr kleine Produkte, für die eine solche 13-stellige Nummer nicht passt, kann eine Kurznummer erstellt werden. Diese ist 8-stellig und dahinter steckt die Länderbezeichnung, die Artikelnummer und eine einstellige Prüfziffer.
Außerdem gibt es noch die beiden Varianten GTIN 14 und die GTIN 12.
Für das 14-stellige Format müssen führende Nullen eingefügt werden, die lediglich als Füllfelder dienen.
Die GTIN 12 besteht aus 12 Ziffern.
Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel und so gibt es auch hier Sonderfälle.
Für manche Artikel ist es schwerer eine GTIN Nummer zu vergeben, da der Käufer bzw. Konsument das Produkt selbst erst spezifiziert.
Möbel, für die der Käufer die Farbe oder die Holzart individuell auswählen kann, sind ein mögliches Beispiel für diesen Fall.
GS1 bietet dafür das sogenannte Konzept für variantenreiche Artikel, um auch diese abdecken zu können.
Was kann die GTIN Nummer?
Generell kann die GTIN als Generalschlüssel für alle Produktinformationen gesehen werden, die in Datenbanken hinterlegt worden sind. Das können Daten wie die Bezeichnung, Gewicht, Verpackungseinheiten sein. Mit diesen und weiteren zusätzlichen Informationen können einzelne Produkte einfacher identifiziert werden.
Wie wird die GTIN Nummer maschinell lesbar?
Beim GS1 kann ein Barcode bzw. Universal Product Code (UPC) erstellt werden. Außerdem können die verschiedenen GTIN Nummern aber auch durch einen Elektronischen Produkt Code (EPC) dargestellt werden.
Welche Bedeutung hat die GTIN Nummer für den Online-Handel?
Die GTIN ist für den E-Commerce durchaus von Bedeutung. Die meisten Marktplätze und Suchmaschinen wie Google, eBay oder Amazon verlangen eine eindeutige Kennzeichnung der auf ihrer Plattform angebotenen Produkte.
Amazon gibt dazu folgendes als Begründung an:
Mit der Hilfe einer Identifikationsnummer soll die Qualität der Suchergebnisse und des Katalogs insgesamt verbessert werden.
So wird bei Amazon jede GTIN konkret einer ASIN zugeordnet.
Dabei gilt zu beachten, dass jede GTIN nur einer ASIN zugeteilt werden kann.
Wenn ein Händler nun also ein Produkt mit einer schon vergebenen GTIN verkaufen möchte, erhält dieses Produkt dieselbe ASIN.
So werden falsche Zuordnungen vermieden.
Was sind die Vorteile der GTIN Nummer?
Kurz Zusammengefasst kann man also sagen:
Der größte Vorteil ist es, dass weltweit die Abläufe im Warenverkehr vereinfacht werden können. Das ist möglich, da global gleichwertige Standards geschaffen werden. Versorgungs- und Lieferprozesse lassen sich so zielgerichteter steuern.
Mit Hilfe des Barcodes können einzelne Produkte schneller identifiziert werden. Durch den Scan lassen sich auch Tippfehler beim manuellen Eingeben der Nummern verhindern. Insgesamt werden Prozesse also effizienter und weniger fehleranfällig.