eBay vs. Amazon – Welcher Marktplatz passt für mich?
Diese Frage lässt sich oft gar nicht so leicht beantworten. Welcher Online Marktplatz am Ende der richtige für einen selbst ist hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Dabei sei gleich vorweg gesagt, eBay kann mehr als nur den Verkauf von gebrauchten Produkten und Amazon ist nicht nur etwas für etablierte Unternehmen.
In punkto Größe und Reichweite belegt Amazon mit rund 180 Mio. Nettoumsatz und 197 Mio. Besuchern pro Monat deutlich den 1. Platz unter den online Plattformen. Konkurrent eBay kommt dabei lediglich auf 10 Mio. Umsatz und hat rund 115 monatliche Besucher.
Amazon und eBay sprechen außerdem unterschiedliche Kundengruppen an. Dabei kaufen hauptsächlich wertorientierten Kunden bei Amazon und preissensible eBay. Zusätzlich schafft sich Amazon durch sein Amazon Prime Programm einen treue Community.
Ein weiterer wichtiger Faktor sind Verkaufsgebühren die auf einen zukommen, wenn man plant seine Produkte auf Amazon oder eBay zu verkaufen. Hier verlangt Amazon 39€ pro Monat für ein Professional Seller Konto mit einer unbegrenzten Anzahl an Listings oder 0,99€ pro Listing bei einem Basiskonto, welches einem allerdings nur 40 Artikel erlaubt.
Bei eBay gibt es ebenfalls ein Professional Seller- und ein Basiskonto. Hier können Kosten beim Professional Konto Kosten von 4,95€ bis zu 2.999,95€ anfallen. Beim Basiskonto sind 50 kostenlose Anzeigen enthalten, anschließend kostet jede weitere Anzeige 0,30€. Damit ist der Verkauf auf Amazon im Durchschnitt teurer als auf eBay.
Beim Einstellen von Produkten unterscheiden sich Amazon und eBay grundlegend. Amazon gruppiert alle Verkäufer des gleichen Produkts in einem Listing. Das liegt daran, dass Amazon besonders kundenfreundlich sein und den Zeit- und Suchaufwand für die Benutzer reduzieren möchte. eBay ist hier das genaue Gegenteil und ermöglicht es jedem Verkäufer sein eigenes Angebot zu erstellen, selbst wenn das gleiche Produkt schon mehrfach gelistet sein sollte.
Was jedoch beide Plattformen gemein haben, ist das der Ranking-Algorithmus und damit die SEO für den erfolgreiche Onlinehändler der Schlüssel zum Erfolg sind.
Was sicherlich viele Überraschen wird ist, dass auf beiden online Plattformen hauptsächlich neue Produkte verkauft werden.
Vor allem eBay ist historisch als Plattform für second-hand Ware bekannt. Allerdings hat sich eBay inzwischen längst zu einem attraktiven Marktplatz für online Verkäufer von neuen Produkten weiterentwickelt. Das Image hält sich jedoch hartnäckig, was sicherlich auch ein Grund dafür ist, dass eBay bis heute noch viele Schnäppchenjäger anzieht, die auf der suchen nach einem guten Deal sind. Dabei gehen vor allem Nischenprodukte besonders gut auf eBay.
Konkurrent Amazon ist aufgrund seiner Produktvielfalt und Kundenfreundlichkeit die führende Suchmaschine für die Produktsuche. Die meisten Verkäufer auf Amazon sind professionelle Seller und konzentrieren sich darauf langfristig, hochwertige Produkte zu verkaufen.
Der wohl offensichtlichste Unterschied zwischen Amazon und eBay ist jedoch die Preisstruktur. Bei Amazon wählt der Verkäufer ganz klassisch einen Festpreis für ein Produkt. Bei eBay hat der Verkäufer die Wahl ob er einen festen Preis setzen, oder aber ob er sein Produkt über Auktion oder Preisvorschlag einstellen möchte.
Was das Empfangen von Zahlungen angeht unterscheiden sich Amazon und eBay ebenfalls grundlegend. Amazon nimmt hier die Position als Mittelsmann ein, der zunächst die Gelder der Käufer sammelt, die Verkaufsgebühren abzieht und anschließend den Rest überweist. Zusätzlich gibt es eine Haltedauer von bis zu 14 Tagen, um eine reibungslose Rückerstattung und Retour zu ermöglichen. Alles im Dienst der Kundenfreundlichkeit.
Dagegen ermöglicht Konkurrent eBay seinen Sellern eine direkte Zahlungsabwicklung via Überweisung oder Paypal mit ihren Kunden und zieht einmal im Monat die Gebühren ein. Allerdings muss hier auch beachtet werden, dass durch das nutzen eines Business Paypal Konto ebenfalls Kosten in höhe von 0,35€ pro Transaktion und 2,49% des Verkaufspreises anfallen solange nicht mehr als 2.000€ auf dem Konto eingehen.
Sowohl Amazon als auch eBay unterstützen die Verkäufer mit einer Seller Central oder dem Seller Hub. Hier können die Verkäufer ihre Erfolgskennzahlen überwachen und ihren Onlineshop steuern.
Wenn es um die Organisation des Versands geht hat man bei Amazon grundsätzlich die Wahl zwischen FBM (Fulfillment by Merchant) oder FBA (Fulfillment by Amazon). Bei FBM übernimmt der Verkäufer selbst das verpacken und versenden und hat damit die volle Kontrolle über die Kosten. Amazon bietet den Verkäufern gegen eine Gebühr an sich um den Versand und den Kundenservice zu kümmern. Ein weiterer Pluspunkt bei Amazon ist der Prime Versand, der sogar eine bestimmte Liefergeschwindigkeit garantiert und durchaus ein Kaufargument für Kunden darstellt.
Konkurrent eBay bietet keine Unterstützung beim Versandprozess. Hier muss sich der Verkäufer um die Abwicklung kümmern.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Handhabung von Rücksendungen und Rückerstattungen. Amazon bietet hier einen rundum Service für Käufer, welcher unkompliziert ist und sogar Garantien für den Zustand der gelieferten Ware gibt. Im Fall von Reklamationen entscheidet ein Amazon-Team über die Lösung, welche meistens zu Gunsten der Kunden ausfällt. Das bringt Amazon viel Kritik von Seiten der Verkäufer ein, ist aber auch gleichzeitig wieder ein Grund warum Amazon so eine große Kundenbasis hat.
Wer über eBay verkauft hat die Wahl keine Retour oder aber ein 30 oder 60 tägiges Rückgaberecht anzubieten. Zusätzlich kann hier nochmal entschieden werden ob die Rücksendungskosten vom Käufer oder Verkäufer getragen werden.
Wer vor hat seine Produkte auf Amazon zu verkaufen kann dies durch Marketing Maßnahmen unterstützen. Hier gibt es die Möglichkeit bei Amazon PPC Kampagnen zu erstellen. Dabei gibt es einmal Sponsored Products, die über dem organischen Suchergebnis angezeigt werden und Sponsored Brands, welche ganz oben auf der Liste Angezeigt werden. Verkäufer zahlen bei diesen Werbemaßnahmen pro Klick.
Bei eBay finden sich Vergleichbare Marketing Tools. Einmal die Promoted Listings vergleichbar mit den Sponsored Products und die Highline Search Ads die wie die Sponsored Brands von Amazon funktionieren. Einziger unterschied ist, dass die Promoted Listings nur per Kauf bezahlt werden müssen und nicht per Klick.