Online-Riese Amazon kündigt zum 01.April 2020 weitere Erhöhung der FBA-Gebühren an. Nachdem im April letztes Jahr bereits die Gebühren für Amazon-Händler für den FBA-Versand gestiegen sind, müssen Sie nun auch dieses Jahr mit einer Erhöhung rechnen.
Zum 01. April 2020 sollen die Gebühren für FBA-Produkte, fulfillment by amazon, um bis zu 9,4% steigen. Die Änderung der prozentualen Verkaufsgebühren und pauschalen Gebühren für den Versand durch Amazon hat das Unternehmen in seinem Amazon Seller Central bekanntgegeben.
Für deutsche Online-Händler, die über Amazon verkaufen, bedeutet dies, dass Sie in Zukunft in einigen Bereichen deutlich mehr an Amazon zahlen müssen als bisher. Amazon begründet diese Maßnahme mit gestiegenen Kosten. Die Erhöhung betrifft nicht nur Händler aus Deutschland, sondern auch auf den anderen europäischen Marktplätzen werden die Versand durch Amazon Gebühren deutlich steigen.
Was ist Amazon FBA?
Unter Amazon FBA versteht man “Fulfillment by Amazon”. Genauer bedeutet das, dass Amazon als Versanddienstleister für die Händler, die auf Amazon verkaufen, fungiert. Dabei liegt also ein Versand durch Amazon vor. Dadurch können auch kleinere Händler, mit geringeren Kapazitäten für einen eigenen Versanddienst, eine große Reichweite erlangen.
Sehr vorteilhaft dabei ist, dass Amazon selbst die Produkte im Amazon Lager hat, versandfertig macht und diese verschickt. Ebenfalls kümmert sich bei Amazon FBA die Plattform um Retouren und alles andere, was die Logistik betrifft.
Dies ist besonders bei häufigen Retouren für Händler, die auf Amazon verkaufen, zeitsparend und praktisch. Unabhängig von der Größe können Amazon Kunden sofort schneller und einfacher mit dem Verkauf auf Amazon begonnen werden.
Wie funktioniert Amazon FBA?
Amazon umschreibt folgend den eigenen Versand-Dienst:
„Versand durch Amazon mach den Verkauf in ganz Europa so einfach wie nie. Senden Sie Ihre Produkte an Amazon Logistikzentren; wir kümmern uns dann um den Rest – von der Lagerung und Erteilung des Prime Angebotsstatus für Ihre Artikel auf unseren Marktplätzen bis hin zu Versand, Bestellungsverfolgung, Kundenservice und Rücksendungen in ganz Europa.“
Die Mehrheit der Verkäufer auf Amazon berichtet von erfolgreichen Expansionen, gesteigerten Umsätzen und erreichten Zielen.
Wie hoch sind die Amazon FBA-Kosten?
Amazon FBA Kosten Gebühren werden anhand von drei verschiedenen Faktoren berechnet: Beschaffenheit, Größe und Gewicht. Produkte bei Amazon lagern variiert also je nach diesen Faktoren und kann daher nicht verallgemeinert werden.
Hier fallen sowohl Versandgebühren als auch Lagerkosten ins Gewicht. Amazon berechnet Ihnen Versandgebühren für den Versand Ihrer Ware. Diese Gebühren sind abhängig von Gewicht und den Abmessungen des Produktes das für Sie versendet wird. Spezifisch wird hier das Produkt plus jeweiliger Verpackung abgemessen.
Die monatliche Lagerung im Versandzentrum von Amazon wird ebenfalls in die Amazon FBA Kosten mit einberechnet. Kosten für die monatliche Lagerung sind abhängig von den Maßen des Produktes im verpackten Zustand. Hier werden eigene Abmessungen von Amazon vorgenommen.
Fakt ist, dass jeder Händler andere Gebühren für einen fba fulfillment by amazon zu zahlen hat. Wie genau Sie diese am Besten kalkulieren? Amazon bietet einen Amazon FBA Rechner an, bei dem sich durch die Angabe diverser Faktoren Gebühren berechnen lassen, diesen finden Sie hier.
So begründet der Online-Händler Amazon die FBA-Service Kostenerhöhung
In 2019 hat der E-Commerce Riese bereits mehr als 4 Milliarden US-Dollar investiert. Neue Tools, Programme und mehr Personal wurden hiermit beschafft. Zudem wurde ein Teil in die Infrastruktur und weitere Serviceleistungen investiert.
Ein großer Teil des Investitionsbudgets wurde in den Ausbau des kostenloses Ein-Tag-Premium-Versand für FBA-Händler gesteckt. Hierbei hat Amazon den Ein-Tag-Premium-Versand auf über 6 Millionen Amazon Prime-Artikel ausgeweitet. Zusätzlich hat der Online-Riese den Mindestbestellwert für Prime-Plus-Produkte gestrichen.
Deutsche Online-Händler müssen bis zu 15% mehr bezahlen
Im Genauen betrachtet, bedeutet die Erhöhung für deutsche FBA-Seller, die lokal und im PAN-EU-Raum mit Amazon verschicken, dass Sie pro verkauften Produkt für einen kleinen Umschlag anstatt 1,54€ nun 1,63€ Versandgebühren zahlen müssen. Die Gebühren für Standard Pakete bis zu 500 Gramm werden von 2,65€ auf 2,81€ erhöht. Bei einem Standardpaket mit 5 Kilogramm Inhalt werden sich die FBA Kosten für die deutschen Händler von 4,37€ auf 5,02€ erhöhen.
Im gleichen Zug senkt Amazon die Verkaufsgebühren für bestimmte Artikel. Im Zeitraum vom 01.März 2020 bis zum 28.Februar 2021 läuft eine Werbeaktion für Artikel, die mit Versand durch Amazon und Prime durch Verkäufer versendet werden: hier verlangt der E-Commerce-Riese anstatt der 15% nur 7% Verkaufsgebühr bei Bekleidung, Schuhen, Taschen und Zubehör. Allerdings muss der Gesamtverkaufspreis über 45€ liegen.